Anleitung Kreuzspindel

Eine Kreuzspindel ist im Grunde nichts anderes als eine Fallspindel, genauer gesagt, eine Tiefwirtelspindel. Dennoch unterscheidet sie sich optisch ein wenig, was spannende neue Möglichkeiten bietet.

Aufbau

Die Kreuzspindel besteht aus einem Spindelstab und einem Schwungelement, dem Wirtel.

Anders als bei anderen Fallspindeln sind beide Teile nicht fest verbunden. Der Wirtel besteht aus zwei Balken, die entweder kreuzförmig übereinandergelegt oder ineinander gesteckt werden, bevor sie auf den Spindelstab gesetzt werden, um die Spindel zu vervollständigen.

Der Spindelstab hat meist keinen Haken sondern nur eine Kerbe am oberen Ende oder sind sogar ganz glatt geschliffen.

Spinnen mit der Kreuzspindel

Falls Du noch keine Erfahrung im Spinnen mit einer Spindel hast, empfehle ich Dir, zunächst die allgemeine Anleitung für das Spinnen mit der Fallspindel anzusehen.

Gesponnen wir mit der Kreuzspindel eigentlich wie mit jeder anderen Fallspindel auch. Durch den fehlenden Haken am Spindelstab und die besondere Form des Wirtels ergeben sich aber zwei Unterschiede:

Kerbe statt Haken

Da wir bei der Kreuzspindel keinen Haken haben, müssen wir den Faden mit Hilfe eines sogenannten „Halben Schlags“ am Spindelschaft befestigen. Falls eine Kerbe vorhanden ist, gibt diese dem Faden noch etwas mehr halt. Falls nicht, ist das auch nicht weiter schlimm, denn mit dem halben Schlag hält der Faden auch so.

Die Kreuz-Wickeltechnik

Natürlich können wir den fertig gesponnenen Faden genau wie bei jeder anderen Tiefwirtelspindel einfach um den Spindelschaft wickeln. Aber die Kreuzspindel bietet uns hier noch eine weitere, sehr praktischen Lösung: wir wickeln den Faden direkt um den Wirtel.

Dabei wird der Faden immer unter zuerst unter einen Balken und dann über die zwei folgenden Balken geführt.

Wer sich die Zeit nimmt, kann den Faden ordentlich aufwickeln und dadurch ein kunstvollen Muster entstehen lassen. Es ist aber auch völlig in Ordnung, wenn Du einfach wickelst, solange Du Dich an die Regel „unter 1, über 2“ hältst.

Aber welchen Vorteil bietet jetzt diese Wickeltechnik?

Das fertige Knäuel

Sobald deine Spindel voll ist, kannst du bei einer Kreuzspindel einfach den Wirtel samt Fadenknäuel vom Spindelstab abziehen.

Aber damit noch nicht genug!

Wenn Du jetzt vorsichtig die beiden Balken aus dem Knäuel ziehst hast du zum einen ein fertig gewickeltes Knäuel und zum anderen ist die Spindel samt Wirtel sofort wieder frei, um weiter zu spinnen.

Und es gibt noch einen Vorteil:

Durch die Art, wie das Knäuel gewickelt wurde, kannst du es sowohl von Innen als auch von Außen abwickeln. Oder gleich von beiden Seiten und Anfang und Ende miteinander verzwirnen.

Wie man mit der Kreuzspindel spinnt und das Knäuel wickelt kannst Du Dir HIER auch als Video ansehen. (Video noch in Arbeit)